Nicht nur aus der Luft, auch vom Bohlenweg aus kann man die Veränderungen wahrnehmen. Dazu gehört, dass sich Queller und Schlickgras auf den Schlickflächen angesiedelt haben.
Bis Anfang der 1930er Jahre befanden sich vor dem Hauptdeich Salzwiesen im Langwarder Groden. 1933 wurden 1.000 arbeitslose Männer zum Arbeitsdienst eingezogen, um diese Salzwiesen mit Schaufeln und Schubkarren einzudeichen. Der neue Deich galt als Sommerdeich, sollte also nur im Sommer Hochwasser durch Sturmflut von den Wiesen und Weiden abhalten.
Dieser neue Deich wurde aber so hoch gebaut, dass er selbst die Jahrhunderthochwässer während der Sturmfluten 1962 und 1976 abhalten konnte. Die nun vor Meerwasser geschützten ehemaligen Salzwiesen süßten immer mehr aus, das heißt der Regen spülte nach und nach das Salz aus den Böden. So konnten sich Wiesenpflanzen ausbreiten, die wir aus dem Binnenland kennen. Sie vertragen salziges Meerwasser nicht, wachsen aber schneller, so dass sie die ursprüngliche Salzwiesenvegetation nach und nach verdrängten.