Am westlichsten Zipfel der Halbinsel Butjadingen liegt Eckwarderhörne. Hier kommen die Fähren aus Wilhelmshaven an, das ehemalige Oberfeuer Preußeneck bietet einen Blick über den Jadebusen und Butjadingen. Für Touristen gibt es einen Campingplatz.

Ebbe und Flut

Jadebusen bei Flut

Jadebusen bei Ebbe

Das Besondere am Nationalpark Wattenmeer ist es, dass der Meeresboden der Nordsee hier zweimal am Tag bei Ebbe frei liegt. 

Auch bei Niedrigwasser kann man abschätzen, wie hoch das Wasser bei Hochwasser kommt: Blasentang wächst nur da, wo das Meerwasser jeden Tag hinkommt. Den grünen Algen genügt es, gelegentlich überflutet zu werden. Das ist bei Springtide der Fall, wenn Sonne, Mond und Erde in einer Linie zueinander stehen. Das findet bei Vollmond und Neumond statt. Dann läuft das Hochwasser besonders hoch auf und bei Niedrigwasser zieht sich das Meer besonders weit zurück.

Grünalgen sind leuchtend grün.
Foto Maria Röbbelen

Dunkelbraun bis gelbgrün ist der Blasentang.
Foto Bärbel Supper

Sturmfluten werfen Tang, Muscheln und leider oft auch Müll an den Strand. An diesen Hinterlassenschaften kann man erkennen, wie hoch die letzte Flut aufgelaufen ist.

An dem, was angespült wurde, kann man erkennen, wie hoch die Flut aufgelaufen ist.
Foto Bärbel Supper

Foto Bärbel Supper

Der Mond ist zusammen mit der Sonne durch seine Anziehungskraft dafür verantwortlich, dass es Ebbe und Flut gibt. So kann man es sich vielleicht vorstellen, dass bei Vollmond besonders viel Wasser angezogen wird und das Wasser deshalb einen „Berg“ bildet mit besonders hoch auflaufendem Wasser. Aber warum gibt es auf der uns entgegengesetzt liegenden Teil der Erde zeitgleich einen „Wasserberg“? 

Wolfgang Meiners von der Umweltstation Iffens zeigt diesen Effekt, der auf Fliehkräften beruht, mit einem Experiment. Die blaue Flüssigkeit ist das Wasser der Ozeane, die Holzkugel stellt den Mond dar. Mond und Sonne drehen sich umeinander. Dabei ist der Mittelpunkt dieser Drehbewegung nicht im Mittelpunkt der Erde, sondern etwas verschoben. Sobald sich das System – hier auf einem Plattenspieler – dreht, bildet sich auf der vom Mond abgewandten Seite ein Wasserberg.

Brandenten, Möwen und Watvögel bei der Nahrungssuche
Foto Brigitte Hüttenmeister

Sobald sich das Wasser bei Ebbe zurückgezogen hat, kommen zahlreiche Vögel und fangen eifrig an, den Wattboden abzusuchen. Hier finden sie reichlich Nahrung. Sie fressen Muscheln, Schnecken und Würmer. 

Wattführung bei Eckwarderhörne
Foto Maria Röbbelen

Wer wissen möchte, was die Vögel da eigentlich finden, sollte an einer Wattführung teilnehmen. Es ist lebensgefährlich, allein ins Watt zu gehen. Man kann von der Flut überrascht werden, in plötzlich auftretendem dichtem Nebel die Orientierung verlieren oder im Schlick stecken bleiben. Auch ein plötzlich aufziehendes Gewitter kann lebensgefährlich werden, denn ein Mensch im Watt ist weit und breit der höchste Punkt. Immer wieder kommen Menschen im Watt ums Leben oder müssen von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gerettet werden. 

An der Halbinsel Butjadingen werden in Sehestedt, Tossens und hier in Eckwarderhörne Wattführungen angeboten. Eine Liste der Nationalpark Wattführer finden Sie hier https://www.nationalpark-partner-wattenmeer-nds.de/natur-erlebnis/wattf-hrerinnen 

Watt für alle: Mit dem Wattmobil kann jeder mitkommen.
Foto Martina Supper

Wer schlecht zu Fuß ist, muss auf einen Ausflug ins Watt nicht verzichten. In Eckwarderhörne kann man sich in einem Wattmobil mit ins Watt nehmen lassen. Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderung können es kostenlos tun, wer einfach den Spaß haben möchte, kann dieses Vergnügen für 5,- € haben.

  • Pfeffermuschel

  • Seeringelwurm

  • Herzmuschel

  • Bäumchenröhrenwurm

  • Bäumchenröhrenwurm

  • Wattwurm

  • viele Wattschnecken

  • einzelne Wattschnecke

Auf der Wattführung lernt man dann die Bewohner des Wattbodens kennen.
Fotos Maria Röbbelen

In der Nähe dieses Leuchtfeuers ist die Strömung so stark, dass sie Muschelschalen transportieren und ablagern kann. Am häufigsten findet man Herzmuscheln. Mit etwas Geduld kann man auch andere Arten entdecken: Pazifische Auster, Strandschnecke, Rote Bohne, Miesmuschel und Pantoffelschnecke. Es gibt nicht viele Stellen am Jadebusen, an denen man Muscheln finden kann.


Fotos Maria Röbbelen

Spielerische Elemente wie dieser Gezeitentisch regen an, den Jadebusen zu erkunden.

Seezeichen Oberfeuer Preußeneck
Foto J. Schwanke

Unterfeuer Preußeneck / Quelle Wikipedia

Am Deich steht das Oberfeuer Preußeneck. Es hatte früher die Aufgabe, Schiffe zu den Häfen von Wilhelmshaven zu leiten. Zusammen mit dem Unterfeuer, das in der Nähe der Fahrrinne stand, zeigte es dem Kapitän, wo er sein Schiff gefahrlos hinsteuern konnte. 

Mit Fertigstellung des Jadeweser-Ports hatten diese Seezeichen ausgedient. Eine Bürgerinitiative sorgte dafür, dass das Oberfeuer nicht verschrottet, sondern unter Denkmalschutz gestellt wurde. Heute gibt es dort eine Aussichtsplattform, von der man einen Blick auf den Jadebusen und auf Butjadingen hat. Im ehemaligen Maschinenhaus kann man eine Ausstellung über die Geschichte des Oberfeuers angucken.

Das ehemalige Maschinenhaus beherbergt heute eine Ausstellung.
Foto Maria Röbbelen

Video Drone