Die Obstwiese lädt ein, alte Obstsorten zu probieren.
Foto Maria Röbbelen

Die Obstbäume befinden sich in der Nähe der Kirche,
Rudolf-Kinau-Straße 2.
Foto Bärbel Supper

1995 hat der Bürgerverein in Burhave eine Obstwiese angelegt. Kirschen, Pflaumen, Äpfel und Birnen darf hier jeder für seinen Eigenbedarf ernten. Dabei wurde darauf geachtet, alte Sorten zu pflanzen, um diese für künftige Generationen zu erhalten. 

Winterapfel Ingol
Wangenheimer Frühzwetsche
Doppelpison (Apfel)
Mirabelle Nancy
Dommisens Gelbe Knorpelkirsche
Aprikose
Kirsche Regina
Winterrambur (Apfel)
Fettapfel
Wintertafelbirne Josefine von Mecheln
Tafelbirne Köstliche aus Charneux
Herbstapfel Jamba
Kirsche Oktavia
Kirsche Köröser Weichsel
Apfel Schöner aus Nordhausen
Große Grüne Reneklode
Alander von der Lippe
Bühler Frühzwetsche
Pflaume Stanley
Speckbirne
Gelber Richard
Filipa
Süßkirsche Van
Grahams Jubiläum

Birnenklütje heißt dieses Gericht in Butjadingen, Birnen und Hüdel in Ostfriesland. Hier gab es Pflaumenkompott dazu.
Foto Bärbel Supper

Alte Obstsorten braucht man auch, um alte Rezepte nachzukochen. Im Handel bekommt man fast nur noch Tafelbirnen. Für traditionelle norddeutsche Gerichte wie Bohnen, Birnen und Speck oder Birnenklütje braucht man Kochbirnen, da diese nicht zu weich sind und beim Kochen nicht zerfallen.

Bohnen, Birnen und Speck

Rezept

Bohnen, Birnen und Speck:

Zutaten:

600 Gramm durchwachsenen Speck, ¾ Liter Wasser, 2 Teelöffel Salz, 1 Kilogramm Brechbohnen, 2 Stängel Bohnenkraut, 500 g Kochbirnen (z.B. Kleine Bergamotte), Pfeffer
Als Beilage Salzkartoffeln

Zubereitung

Den Speck mit Wasser und Salz etwa 15 Minuten kochen. Bohnen putzen, in mundgerechte Stücke brechen und mit dem Bohnenkraut zu dem Speck geben. 10 Minuten weiterkochen lassen und dann die Birnen dazugeben. Weitere 15 Minuten kochen lassen. Speck rausnehmen, in Scheiben schneiden, Brühe herzhaft mit Pfeffer und Salz abschmecken. 

Was die Bevölkerung nicht genutzt hat, erntet der Bürgerverein und lässt von der Umweltstation Iffens aus den Früchten Saft pressen (siehe Apfelallee). 

Bienen sorgen dafür, dass die blühenden Bäume auch befruchtet werden. Damit die fleißigen Helfer auch den Rest des Jahres genügend Pollen und Nektar finden, ist eine Blühwiese geplant.

Zeidler-Stock heißt diese naturnahe Wohnung für Bienen.
Foto Maria Röbbelen

Auch Wildbienen finden auf der Obstwiese in Burhave ein Zuhause.
Foto Maria Röbbelen

Bevor der Mensch Bienen zu Nutztieren gemacht hat, lebten sie in alten, hohlen Baumstämmen. Diese sind heute nicht mehr oft zu finden. Dafür können Bienen auf der Obstwiese jetzt einen Zeidler-Stock finden. Mit ihm wird der natürliche Wohnort der Honigbiene nachempfunden. Es gibt keinen vorgefertigten Rahmen, in den Bienen ihre Waben bauen, damit der Mensch den Honig ernten kann. Hier müssen die Bienen so bauen, wie sie es in einem Baumstamm tun würden. Ob Bienen dort einziehen werden? Auch Fledermäuse oder Spechte würden sich dort wohlfühlen. 

Hier kann man windgeschützt sitzen.
Foto Maria Röbbelen

Im hinteren Teil der Wiese fällt ein runder „Deich“ auf. Hier wurde Bodenaushub von der Anlage eines Feuchtgebietes genutzt, um einen windgeschützten Platz zu schaffen.

Noch sind die Weiden klein, in ein paar Jahren stehen hier große Büsche und Bäume.
Foto Maria Röbbelen

Ein weiteres Projekt bestand darin, verschiedene Weidenarten anzupflanzen. Auch hierüber werden sich die Bienen freuen, denn Weiden bieten ihnen früh im Jahr Pollen als Nahrung.

Fotos Hans-Jürgen Hausburg, Burhave

Der Obstgarten in Burhave ist nur möglich, weil sich viele Bürger in ihrer Freizeit dafür engagieren. Neben Pflanzaktionen gehören auch verschiedene Veranstaltungen dazu.