Im Westen von Nordenham gibt es eine ganze Reihe von Seen. Sie entstanden, weil man dort Boden für Deichbau und zur Abdeckung einer Deponie der Zinkhütte entnommen hat. Heute dienen sie als Naherholungsgebiet und sind wichtige Naturgebiete.

Zahlreiche Bänke laden dazu ein, in Ruhe die Natur zu beobachten.
Foto Maria Röbbelen

Seenpark I und III

Westlich der Bundesstraße 212 geht die Burgstraße ab. Von hier zeigt nach kurzer Strecke ein Wegweiser zur Kinder- und Jugendfarm. Folgt man ihm, kommt man zu einem Parkplatz. Ein etwa 3 Kilometer langer Rundweg führt um vier Seen herum. Seenpark I und III gehen ineinander über.

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  • Blaugrüne Mosaikjungfer

  • Gemeine Pechlibelle

  • Fledermaus-Azurjungfer

  • Gemeine Binsenjungfer

Fotos Frank Röbbelen

Der erste See auf der linken Seite ist mit zahlreichen Teichrosen bewachsen. Hier finden Libellen ideale Lebensbedingungen vor. Sie können auf den Blättern der Teichrosen auf Beute warten und ihre Eier an der Unterseite ablegen.

2021 waren die hübschen gelben Blütenblätter alle angefressen.
Foto Maria Röbbelen

Larven des Seerosenblattkäfers fressen Gänge in die Blätter.
Foto Maria Röbbelen

Die Teichrosen waren 2021 an den Blättern und an den Blüten angefressen. Die Blüten haben vermutlich Blässhühner abgezupft, die diese Delikatesse lieben. Für die Fraßspuren an den Blättern sind Seerosenblattkäfer verantwortlich. Die gut einen halben Zentimeter großen, braunen Käfer kann man im April/Mai und im August/September beobachten, wie sie sich paaren. Sowohl die erwachsenen Käfer als auch die Larven fressen Gänge in die Teichrosenblätter. Dabei wird die unterste Zellschicht verschont, damit das Blatt weiter schwimmen kann. Die walzenförmigen Larven sind dunkelbraun oder schwarz.

Der Seenpark ist bei Nilgänsen und Enten beliebt.
Foto Maria Röbbelen

Nilgänse mit Jungen. Bei den ausgewachsenen Gänsen fällt der braune Fleck um die Augen auf.
Foto Brigitte Hüttenmeister

Die Tafelente ist an dem braunen Kopf und Hals sowie am hellen Körper leicht zu erkennen.
Foto Brigitte Hüttenmeister

Zwergsäger
Foto Brigitte Hüttenmeister

Hundefreilauffläche mit Bademöglichkeit
Foto Maria Röbbelen

Das Baden wird für Menschen allerdings nicht empfohlen.
Foto Maria Röbbelen

Ein Teil des Weges führt durch ein artenreiches Laubwäldchen.
Foto Maria Röbbelen

Auf den künstlichen Inseln brüten Flussseeschwalben.
Foto Maria Röbbelen

Seenpark II

Den Seenpark II erreicht man am besten über die Wilhelm-Raabe-Straße. Um den einen der beiden Seen führt ein etwa 2 km langer Rundweg. Der Seenpark II entstand Mitte der 1990er Jahre. Hier kommen Flussseeschwalben vor, die von Mitte April bis September brüten. Auf den künstlichen Inseln leben bis zu 60 Paare. Damit sich die Vögel hier wohl fühlen können, hat der Naturschutzverein Nordenham mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes Kies ausgebracht und sorgt dafür, dass die Fläche nicht zuwächst. Die Metallkante am Rand der Insel soll Ratten und andere Räuber daran hindern, an die Nester zu gehen und Eier und Küken zu fressen.

Mit etwas Glück kann man Flussseeschwalben dabei beobachten, wie sie im Sturzflug kleine Fischchen erbeuten. 

Flussseeschwalben beim Fischfang
Foto Maria Röbbelen

Die Küken warten sehnsüchtig auf die Altvögel mit ihrer Beute.
Foto Maria Röbbelen

Futter für den Nachwuchs
Foto Maria Röbbelen

Blick auf Schilf, nicht auf die Flussseeschwalben.
Foto Maria Röbbelen

An der Beobachtungsstation Blexersande versperrte 2021 das Schilf der Ufervegetation leider die Sicht auf die Flussseeschwalbenkolonie. Vielleicht schneidet jemand in den kommenden Jahren den Blick wieder frei.

Seenpark IV
Foto Christoph Heilscher

Seenpark IV

Die Vogelwelt des Seenparks IV ist noch artenreicher als die der anderen Seenparks. Das mag daran liegen, dass diese Seen nicht öffentlich zugänglich sind. Es lohnt sich, an einer der öffentlichen Führungen teilzunehmen. Ansprechpartner ist Christoph Heilscher: christoph.heilscher@googlemail.com